Romanze für ein Flügelhorn

Romanze für ein Flügelhorn

  • Genre
  • Bühne Schauspielbühne
  • Premiere19. Februar 2005
  • Vorstellungsdauer1:30 hod.
  • Anzahl der Wiederaufführungen26
  • Derniére12. Dezember 2005

Bühnengedicht

Das Theater stellt eine besondere Kunstform dar, die ständig Motive den anderen Künsten entnimmt. Davon ist die Literatur nicht ausgenommen. Das gilt besonders dann, wenn sich in ihr eine innere Spannung verbirgt, wie es bei den lyrischen Werken von Hrubín, die den Höhepunkt seines Schaffens darstellen, ist. Es war sicher kein Zufall, dass E. F. Burian Hiobs Nacht in seinem Nachkriegs-D-Theater inszenierte. Genauso attraktiv ist auch die mitreißende Spannung der Romanze für ein Flügelhorn. Für uns ist das Stück eine Vorlage, die heutzutage das bietet, was uns am modernen Theater am meisten fehlt, nämlich die Poesie.

Hrubín selbst hat die autobiografischen Züge dieser lyrischen Komposition nie geleugnet. (Im Übrigen entstand sie auf Anregung seiner Freunde, Ludvík Aškenázy und Zdeněk Seydl, denen er ihre Geschichte erzählt hatte.) Diese Tatsache ist auch eine Quelle der Authentizität dieses Gedichts, die hinter dem dramatischen Schicksal ihrer Protagonisten „Dichter, Terina, František und Viktor“ steckt. Es ist unser Wunsch, dass sie zusammen mit uns einen Hauch der Kraft und der Aktualität der dichterischen Aussage spüren.

Autor

  • František Hrubín

Dramaturg

  • Ladislav Stýblo

Musik

  • P.Milcová
  • P.Binder

Starý Vojta

Mladý Vojta

Viktor

Otec Vojty

Dědeček

Matka Teriny

Otec Teriny

Vesničan

Die Geschichte von Vojta und Terina im Stadttheater Brno

Petra Klobasová 15. März 2005 zdroj Naše noviny

Die Romanze für ein Flügelhorn von Hrubín kriegte eine neue Adaptierung in der Darbietung des Stadttheaters Brno. Diesmal bringen ihre Bearbeitung der Regisseur Aleš Bergman und der Dramaturg Ladislav Stýblo. Einerseits geht die Inszenierung aus der Vorlage von Hrubín, andererseits aus dem Drehbuch des erfolgreichen Films von Otakar Vávra aus.

Beide Autoren der Theateradaptierung geben zu, dass das Spiel einerseits sehr lockend ist, doch andererseits handelt sich um einen für die Theaterbearbeitung sehr schwierigen Stoff. Der Versuch ist doch gelungen, auf der Bühne geht die Geschichte von zwei jungen verliebten Leuten vor, deren Liebe wegen den Fesseln zur Familie nicht erfüllt werden kann. Den Autoren der Bearbeitung ist es gelungen, das Gedicht in Prosa auf die Theaterbühne ziemlich verständlich zu übertragen ohne das Werk von Hrubín irgendwie gewaltsam zu devalvieren.

Die größte Gefahr bestand in der Arbeit mit den Zeitebenen, weil sich in der Vorlage von Hrubín die Gegenwart mit der Vergangenheit einander durchdringen. Der Zuschauer muss also aus den einzelnen Splittern die Handlung zusammenfügen, welche im gewissen Maß den Erlebnissen des Dichters aus der Jugend entspricht; sie umfasst die Tragödie des Menschenlebens, wann der junge Mensch zwischen der Familie und seiner Liebe wählen muss. Die Autoren der Adaptierung benutzten wegen der Authentizität der Handlung besondere Mittel – auf die Bühne kam ein Komödiantenwagen mit der Schießbude, das Kettenkarussell wurde durch zwei aus der Decke hängenden Sesseln dargestellt, es fehlte nicht einmal ein Stück Natur in der Form eines Baches mit dem wirklichen Wasser. Auch das Programm ist der Erwähnung wert, in dem die bis heute noch nicht herausgebenen Gedichte von František Hrubín zu finden sind.

Das schönste epische Gedicht...

Jiří P. Kříž 1. März 2005 zdroj Právo

Das schönste epische Gedicht der tschechischen Poesie des zwanzigsten Jahrhunderts – Romanze für ein Flügelhorn von František Hrubín – stimmte die Zuschauer wieder traurig und erhellte die Bühne mit dem heute seltenen Gefühl, mit der Atmosphäre der Kirmes in Lešany der 30. Jahre und mit der ersten großen Liebe in der Gegend um die Schleuse von Sázava herum. Diesmal in der Regie von Aleš Bergman im Stadttheater Brno.

Am Anfang der Dramatisierungen stand eines von den Höchstfilmwerken des Nestors der tschechischen Filmregie Otakar Vávra aus dem Jahre 1967. Von denen dramatischen steht am höchsten die Romanze von Radovan Lipus im Mährisch-slezischen Nationaltheater Ostrava, das gelungenste war das Flügelhorn von Ivan Krobot im Prager Nationaltheater. Bergman kam der Auffassung von Lipus sehr nahe, in manchen Aspekten überwand sie sogar. Bergman, schließlich ein Nova auf dem von erloschenen Sternen vollen Theaterhimmel, trat zu der Romanze für ein Flügelhorn durch den Text von Hrubín zu.

Er bewahrte das Musikalische der poetischen Komposition mit ihren Intermezzos, Repetitionen, Refrains, Codes sowie von abschließenden da capo al fine. Und die Sprache, welche von Hrubín nicht weggedacht werden kann. Und die Nostalgie, sondern in keinem einzigen Moment Sentimentalität, nach der längst vergangenen Zeit der Jugend mit ihrer Ausgelassenheit, Zärtlichkeit sowie mit dem ersten Treffen mit unvermeidlichem Tod. Die hoheitliche Atmosphäre der Romanze wurde dann von dem mit Hrubín außerordentlich mitgetönten lyrischen Song über Terina bis zu den Himmelspforten erhoben. Er wurde von Pavla Milcová geschrieben und in mährischen Harmonien gesungen.

Übrigens, Terina von Eva Ventrubová ist auf der tschechischen Bühnen das treffendste Mädchen von Karussellen, was Typ und Spannweite des poetischen Mädchensymbols betrifft: trachtende erste Liebe, einfache, wirkliche, zum Verrücktwerden lebendige, verratene. Und um sie herum genauso treffende Vojta (Oldřich Smysl oder Jiří Hájek) und Viktor (Ján Jackuliak), der alte Vojta (Miloš Kročil) usw.

Wenn sie die Romanze von Bergman besichtigen, kaufen sie das Programm. Es gibt eine Reihe von originellen, bisher noch nicht publizierten Informationen in ihm. Über Hrubín, Romanze für ein Flügelhorn sowie Zusammenhängen. Und dann soll im Stadttheater Brno die Kommerz gespielt werden, meine Lieber, Theaterverstockte. Wird sie erfolgreich, ist es eine von diesen ausgezeichneten Kommerzen, für die Gott sei Dank.

Romanze für ein Flügelhorn

David Kroča 25. Februar 2005 zdroj Český rozhlas 3 - Vltava

Wie ein nostalgischer Rückblick auf die Grundthemen des Lebens – Liebe und Tod - klingt die Romanze für ein Flügelhorn in der Inszenierung des Stadttheaters Brno aus. Der gastierende Regisseur Aleš Bergman zwängte die Kammergeschichte der unerfüllten Liebe eines zwanzigjährigen Studenten und sechzehnjährigen Mädchens von Karussellen in eine neunzigminütige Inszenierung hinein, in der wir ohne Pause – und deshalb auch in einem dringenden Strom – die Parabel über die Wehmut nach vergeblichen Sehnsüchten der Jugend folgen.

Bergman, wie der Autor der Adaptierung, machte gegenüber der Vorlage kleine Abänderungen. Während die Zentralgestalt des jungen Studenten im ursprünglichen Gedicht namenlos ist und im Film unter dem Namen Vašek austritt, bekam sie in der Theateradaptierung den Namen Vojta, was die Benennung ist, welche, den Angaben im Programm zufolge, der Filmgeschichte von Hrubín entspricht. Die parallele Überblendung von zwei Zeitebenen, die die formale Konstruktion des berühmten Gedichts bildet, wurde vom Regisseur zweckmäßig bearbeitet. Die gegenwärtige Zeitebene, die den Erinnerungsprozess erfasst, wird von der Gestalt des alten Vojta in der Darbietung von Miloš Kročil repräsentiert.

Die metaphorische Dimension der Inszenierung ist auch in den gelungenen Szenen mit zwei Karussellsitzen zu sehen, die auf die Bühne nicht nur für Vojta und Terina in dem Augenblick ihrer Annäherung symbolisch herunterlassen werden, sondern auch für beide Erzähler, die auf diesen lyrische Erklärungen in einer von den neu zugeschriebenen Szenen einig rezitieren. In der Inszenierung dominiert gemessene und natürliche Schauspielerkunst von den meisten Akteuren. Bei der Sonntaguraufführung, die ich sehen konnte, stellte sich in der Rolle des jungen Vojta Oldřich Smysl vor. Sein bubenhafter Held unterwirft sich demütig den Ratschlägen des Vaters, was zum Beispiel das Rasieren mit Rasiermesser betrifft, aber gleichzeitig wächst er schnell heran, was die Gefühle für das erwählte Mädchen aber auch die Achtung zum verstorbenen Vorfahr betrifft. Der alte Vojta in der Darbietung von Miloš Kročil ist mit Würde, und dank der präzisen Rezitation auch mit ungewöhnlichem Pathos gewappnet, das sich in den Refrainpassagen steigert. Eine eigenartige Form drückte ihrer Terina Eva Ventrubová auf. Es geht um eine spitzbübische, Energie ausstrahlende Figur, in der die kindisch unschuldige Verliebtheit sowie sympathisch ansteckende Sehnsucht nach Schwung und Freiheit kondensiert wird.

Die Brünner Romanze für ein Flügelhorn endet mit einer Traumszene, in der die wilde Terina zum letzten Mal im Lichtkegel auf dem Karussellsitz erscheint. Aus der Aufnahme ist ihr wehmütiges Lied über einem Geliebten zu hören, nach dem sie immer sehnt. Die Wirkung dieser Schlussszene auf den Zuschauer ist groß, obwohl die benutzten Theatermittel einfach und anspruchslos sind. Vielleicht gerade in der Natürlichkeit und Einfachheit liegt der Inszenierungsschlüssel zum poetischen Text, dessen bekannte Passagen dazu auffordern, dass sie von den Zuschauern zusammen mit den Akteuren auf der Bühne rezitiert werden.

Romanze für ein Flügelhorn von Hrubín strahlt Jugend, Liebe und Hoffnung aus

Libuše Zbořilová 21. Februar 2005 zdroj Rovnost

Der in Brno neu einstudierte Titel knüpft an die Linie der poetischen Inszenierungen an, zu denen in den letzten Jahren z.B. Legende, Radúz und Mahulena, Koločava oder neulich Máj von Mácha gehören.

Der Pädagoge der Janacek Akademie der musischen Künste Aleš Bergman, wie Regisseur geschult, schuf gerade auf den poetischen Texten ein für die Aufführung auf der Szene ausreichend tragendes Drehbuch mit Verständnis für alle Kompliziertheiten der Inszenierung, in der sich die realen Situationen mit Erinnerungen in unterschiedlichen Zeitebenen einander durchdringen, die Rolle des Erzählers in Parte von zwei Gestalten (einschließlich Nachaufnahmen) geteilt ist, die Handlung in Interieuren sowie in beinahe naturalistischer Umgebung der typischen Dorfstellen kontinuierlich abläuft. Bergman gelang es, die Zeitebenen sowie die wechselnde Umgebung mit den Erinnerungen an die erste Liebe, die Grausamkeit des Todes mit der Hoffnung, welche die Geschichte aus einer Dorfkirmes gibt und wie sie vielleicht vom Dichter gelebt wurde, in eine emotiv ausdrucksvolle auch zum Heute sprechende Aussage zu verbinden.

Eine wichtige Rolle in der Einstudierung hat die Auffassung der Szene von Jaroslav Milfajt. Milfajt, wie ein guter Kenner der Dorfumgebung mit dem Sinn für Bühnenstilisierung, schuf in beiden Portalen die Interieure der Wohnung von alten Vojta und des Häuschens des Großvaters, die Bühnenmitte nutzte er für den Dorfplatz mit der Kirmes einschließlich Karussell, Zirkuswagen mit Schießbude, Wäldchen mit jungen Birken und einer Bank für die Liebenden, aber auch einschließlich Schleuse, Friedhof oder Kneipe. Die unwandelbaren Steinmeilensteine auf der Mittellinie haben dann mehrere Bedeutungen. Bei der Verwendung der Drehbühne und mit dem Beleuchtungssystem werden die Plätze ohne Probleme und kontinuierlich verändert, der Zuschauer versteht bald das Erzählungs- und Spielprinzip; die Poetik schwindet nicht, im Gegenteil – sie wächst, mit Humorsequenzen gewürzt, sie wirkt natürlich, also achtzig Minuten des Bühnengedichts vergehen wie Wasser.

Wie das Zentralpaar, den Jungen Vojta und Terina, wählte der Regisseur Bergman die neuerlichen Absolventen der Janacek Akademie der musischen Künste Jiří Hájek (in der zweiten Uraufführung Oldřich Smysl) und Eva Ventrubová aus. Der vielleicht bis zu viel züchtige Hájek weißt mit seinen gemäßigten Bewegungen sowie mit Mimik die Belegendheiten der Jugend zu gestalten, die Kämpfe mit der Wirklichkeit in abgebrochene Rede und Suche nach Innenkraft einzulegen. Als ob er mit seiner Größe kämpfte (endlich ist ein schön gewachsener Schauspieler da!), biegt er sich unnötig zu seinen Partnern und lässt sich manchmal in Defensive drängen. Für Eva Ventrubová ist die Gestalt des Komödiantenmädchens Terina eindeutiger Erfolg. Die Charakterisierung, dass es wild ist, spielt sie mit bezaubernder Naivität von jenen sechzehn Jahren, sie ist anhänglich, unentschlossen, lieb, sie weißt sich ergreifend zu verteidigen, anscheinend gesund mit schneeweißem Scheitel, der das dunkle, in lange Zöpfe verflochtenes Haar teilt, ist sie wirkliche Julie des tschechischen Dorfes, wenn sie aus ihrem Haar Kräuseln verflechtet oder wenn sie am Ende in einem Lichtkegel auf dem Karussellsitz dem Zuschauerraum entgegen fliegt ....... . In die Galerie seiner auf der Bühne des Stadttheaters Brno dargestellten Gestalten schrieb Jiří Tomek eine weitere erfolgreiche zu, und zwar den durch einen Schlaganfall behinderten Großvater von Vojta (in Alternierung mit Karel Bartoň). Er überschreitet nie den Stilisierungsmaß des alten sklerotischen Armen, der irgendwo in Vorzeiten lebt, er ist ergreifend im genauen Umfang seiner Krankheit sowie prämortalen Aufwachens, sein stilles Weggehen aus der Welt zeigt ganz klar, warum Vojta ihn nicht lassen kann um mit Terina wegzulaufen. Miloš Kročil verzinste dann seine vieljährigen Erfahrungen mit den Interpretationen der poetischen Texte in der Gestalt des Alten Vojta. Mit seiner zivil disziplinierten Äußerung trägt er in die Inszenierung das Gefühl des Rechts an die Erinnerungen, wären sie auch bitter, er ruft ihre Stichhaltigkeit auf; mit dem Abstand aus der Sicht des Erwachsenenalters trägt er zu Vertrauungswürdigkeit der Geschichte bei. Ladislav Kolář wie sein Vater zeigt in seinen Austritten ein ähnliches Maß der Unförmlichkeit und Eingenommenheit.

Die Theateradaptierung der Romanze für ein Flügelhorn von Hrubín wird eine breitere Wirksamkeit haben: für die Generation der Zeitgenossen ist sie ein Grund zu Erinnerungen, für das junge Publikum das Zusammentreffen mit der Schönheit der Poesie der nicht vergangenen Zeiten.

Die Romanze singt vor allem wehmütig

Luboš Mareček 21. Februar 2005 zdroj MF Dnes

Das Stadttheater Brno griff am Wochenende zu der berühmten poetischen Komposition von František Hrubín

Es wird vor allem der rührende Ton sein, der an die Zuschauer der neuen Inszenierung des Stadttheaters Brno klingen wird. Am Wochenende wurde hier die Bühnengestaltung des berühmten Gedichts Romanze für ein Flügelhorn aufgeführt. Das große lyrische Solo von Hrubín ist schon eigentlich eine bravourös kondensierte Sehnsucht nach der Jugend, der ersten unerfüllten Liebe und dem toten Großvater.

Der Regisseur Aleš Bergman griff zum Drehbuch des berühmten Films von Otakar Vávra aus dem Jahre 1966. Die Romanze für ein Flügelhorn machte unlängst eine Runde um einheimische Bühnen – zum letzten Mal in Prag und Ostrava. Die Inszenatoren dieses tschechischen poetischen Schmuckstücks müssen vor allem seine flüchtige Natur bezwingen. Aus dem Gedicht durchscheint nur wie unwillkürlich die eigene Geschichte, die noch dazu in eine Hand hineingeht. Die Kolossalität der Romanze für ein Flügelhorn verbirgt ein persönliches innerliches Erlebnis des Dichters und ebenso die Themen, die sie berührt. Was ist im Leben größer, als das erste Rasieren, die erste Liebesaufflackern und der erste Tod eines von den Nächsten? Zum Glück brachte Bergman in seine neunzigminutenlange Inszenierung alles Wesentliche: wehmütige Geschichte, lyrische Atmosphäre sowie Dringlichkeit der innerlichen Trauer des Dichters. Die Regie behilft sich mit unterschiedlichen Mitteln: auf die Bühne kommt eine komplette Schießbude, ein andermal lassen sich von der Decke zwei Schemel des Karussells nieder und die jungen Liebenden bleiben an zwei Lichtkegeln auf Gnade und Ungnade. Die Schauspieler wichten ausnahmslos die lockende Sentimentalität aus, auch wenn sie über rührende Sachen rührend sprechen. Die bubenhafte und trotzdem sichere Leistung von Jiří Hájek stimmt mit entwaffnender Pubertätsverliebtheit von Eva Ventrubová. Die Auftritte von Jiří Tomek wie des senilen Großvaters sind ein Erlebnis an sich. Die Zuschauer werden von der melodramatischen Dringlichkeit der Inszenierung angezogen und gestimmt, und zwar die, die im Leben um die Poesie herumgehen.

Romanze verlor die Poetik nicht

1. Dezember -1 zdroj Zpravodaj města Blanska

Einem klassischen, berühmten, poetischen Text die Theaterform zu geben, ist sehr oft täuschend, denn das poetische Wort, das die Leser anspricht, für den Zuschauer nicht so angenehm sein muss. „Die Romanze für ein Flügelhorn“ von František Hrubín wurde schon vielmals für Theater adaptiert und auch für Film verarbeitet, für den der Autor des Gedichts selbst die Geschichteform schuf. Aus dem originellen Text sowie aus der Geschichteform ging bei seiner Vision zur Verarbeitung „der Romanze für ein Flügelhorn“ auch der Regisseur Aleš Bergman aus, der zu der jüngeren schöpferischen Generation gehört. Schon am Anfang ist zu sagen, dass die Brünner Verarbeitung die Romantik und Poetik der Vorlage bewährt. Wie die erste Uraufführung (19.2.) nachwies, die Zuschauer nahmen die Adaptierung des Hrubins Werks freundlich an. Der Dramatiker und Regisseur Aleš Bergman lud zur Musikzusammenarbeit Pavla Milcová und Peter Binder, Bühnenbildner Jaroslav Milfajt (w.G.) und Ankleiderin Andrea Kučerová ein. Der Dramaturg ist Ladislav Stýblo. Bergman, wie er selbst sagte, nahm das Angebot mit dem Stadttheater Brno zusammenzuarbeiten deswegen an, weil er zwei Darsteller der Titelrollen schon ins Auge fasste, und zwar Jiří Hájek wie den jungen Vojta und Eva Ventrubová wie Terina, die er in der Zeit kennen lernte, als er sie an der Janacek Akademie der Musischen Künste unterrichtete (Vojta wird von Odřich Smysl alterniert). Die Vorstellung der ersten Uraufführung war ausgeglichen und von allen Akteuren bewältigt. In den einzelnen Rollen stellten sich Miloš Kročil, Pavla Ptáčková, Ján Jackuliak, Ladislav Kolář, Eva Gorčicová, Karel Mišurec, Pavel Kunert und viele andere in den Episodenrollen vor. Es ist wahr, dass alle gut waren, aber die Leistung von Jiří Tomek in der Rolle des Großvaters ist imposant, unvergesslich.

Die Romanze für ein Flügelhorn

Jiří Kříž 1. Dezember -1 zdroj Xantypa

Am Anfang der Dramatisierungen der Romanze von Hrubín stand eines von den Höchstfilmwerken des Nestors der tschechischen Filmregie Otakar Vávra aus dem Jahre 1967. Von den Bühnenbearbeitungen steht am höchsten die Romanze von Radovan Lipus im Mährisch-slezischen Nationaltheater Ostrava. Bergman kam der Auffassung von Lipus sehr nahe, in manchen Aspekten überwand sie sogar. Er bewahrte das Musikalische der poetischen Komposition mit ihren Intermezzos, Repetitionen, Refrains, Codes sowie mit abschließenden da capo al fine. Auch die Sprache, welche von Hrubín nicht weggedacht werden kann.

Und die Nostalgie: gemäß dem Autor nach der längst vergangenen Zeit der Jugend mit ihrer Ausgelassenheit, Zärtlichkeit sowie mit dem ersten Treffen mit unvermeidlichem Tod. Nur wer die Arbeit von Bergman in der alten studentischen Nepojízdná housenka nicht kennt, wird von seiner Inszenierung überrascht. Die hoheitliche Atmosphäre der Romanze wurde von ihm durch den mit Hrubín außerordentlich mitgetönten lyrischen Song über Terina bis zu den Himmelspforten erhoben. Er wurde von Pavla Milcová geschrieben und von ihr wird in mährischen Harmonien gesungen. Übrigens, Terina von Eva Ventrubová ist auf der tschechischen Bühnen das treffendste Mädchen von Karussellen, was Typ und Spannweite des poetischen Mädchensymbols betrifft: trachtende erste Liebe, einfache, wirkliche, zum Verrücktwerden lebendige, verratene. Und um sie herum genauso treffende Vojta (Oldřich Smysl oder Jiří Hájek), Viktor (Ján Jackuliak), der alte Vojta (Miloš Kročil) usw.

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